Drei Jahre akademische Recherche trifft auf Kochpraxis. Das Ergebnis nennt sich „Barocke Kochkunst heute. Das Adelskochbuch der Maria Clara Dückher von 1654“. Beim Lesen dieses Buches entsteht vor den Augen das Salzburger Sittenbild des Jahres 1654. Franz Dückher, der Mann von Maria Clara, war ein hoher Beamter im Erzbistum. Auf ihn geht die erste umfangreiche, gedruckte deutschsprachige Chronik Salzburgs (1666) zurück. Es ist unglaublich was man hier erfahren kann: die Geschichte der Familie samt widerfahrenem Unglück, die Vermögensaufstellung der beiden Eheleute, die soziale Stellung und der Verlauf der Karriere des Ehemannes. Und es kommt etwas vor, das wir heute belächeln: Das Salzamt.

Die 262 Rezepte auf 81 Blatt der Sammlung sind in die Rezeptdatenbank der Salzburger Gastrosophie eingegangen. Für das vorliegende Buch wurden den vier Jahreszeiten je sechs Rezepte zugeordnet und neu erarbeitet (d.h. für heutige Geschmäcker aktualisiert), dann die Originaltexte abfotografiert. Die Rezepte wurden nachgekocht und nach derzeitigen food-fotografischen Kriterien arrangiert und abgelichtet. (Damit meine ich eine Ästhetik, die sich ein wenig an alten Gemälden mit der Darstellung von gastronomischen Themen orientiert.)

Nun zu den AutorInnen: a.o. Univ-Prof. DDr. Gerhard Ammerer ist u.a. Leiter der Gastrosophie in Salzburg, Assoz.-Prof. Dr. Michael Brauer ist stellvertretender Leiter der Gastrosophie und Fotograf. Dr. Marlene Ernst war langjährige Mitarbeiterin der Gastrosophie.

Barocke Rezepte neu interpretiert

Transparenz: Ich habe ein Rezensionsexemplar erhalten, wofür ich danke. Kein Honorar.