Eine Gesellschaft braucht sie, die Philosophen. Querdenker, die sagen was Sache ist. Analytische und kritische Geister, die fern von politischer Parteiideologie als „Stimme“, als „Gewissen“ des Landes gehört werden. Ein solcher Mensch ist Univ. Prof. Dr. Konrad Paul Liessmann. Ein Buch von Marion Fugléwicz-Bren legt das Brennglas auf jenen Liessmann, den man weniger kennt, jedoch gerne kennenlernen würde. Der als „öffentliche Person“ den privaten Anteil schützt, ja schützen muss.

Die Autorin hat mehrere Interviews mit dem gebürtigen Kärntner und einer seiner engen Mitarbeiterinnen geführt. Lässt auch Zitate seiner Schriften einfließen und stellt ihm die unterschiedlichsten Fragen, um ihm das ein oder andere „Geheimnis“ zu entlocken. Sie sprechen z.B. über den Stellenwert der 12.000 Bücher umfassenden Bibliothek. Bücher sind Marksteine der Biographie des leidenschaftlichen Philosophen, verdrängen ihn mittlerweile beinahe aus seiner Sechszimmerwohnung. Andererseits findet Liessmann die digitale Welt, die ihm den Zugang zu „immateriellen Objekten“ eröffnet, als durchaus angenehm.

Seite um Seite wird das Porträt eines Mannes gezeichnet, den man ob seiner Äußerungen in den Medien bereits zu kennen glaubt. Oder doch nicht?

Konrad Paul Liessmann porträtiert von Marion Fugléwicz-Bren
Ein Porträt über Konrad Paul Liessmann

P.S.: Auch über Angst wird gesprochen, das Thema, das ich 2020 auf dem Blog pflegeundscience.wordpress.com mit Rezensionen beleuchte. Liessmanns Strategien sind das Rationalisieren und das Verdrängen.

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