Wilde Jagd
Roman
René Freund
Paul Zsolnay Verlag Ges.m.b.H, Wien
284 Seiten
ISBN 978-3-552-07367-8


Das fängt ja schon gut an
Es könnte so friedlich sein rund um Quintus Erlach. Wenn da nicht so seltsame Erscheinungen wären. Nein, es ist nicht Machtnix, der Hund. Es ist eine Frau, die ätherisch wirkt und der er begegnet. Kurz taucht sie auf – und verschwindet zwischendurch wieder. Da gibt es aber noch einen Mann, einen alten Mann, der eine ausländische Betreuerin hat und die Kummer hat. Der alte Mann heißt Zillner und ihn kennt er auch.
Quintus – oder Quint, wie er auch genannt wird, hat da noch Lou, die tatkräftige Frau, die im fernen Amazonas die Welt rettet und die zu ihm gehört – hat? Und eine Tochter, die nicht mit ihm spricht, aber der Machtnix gehört. Der Alkohol gehört zu ihm. Die Tage vergehen. An jedem passieren die seltsamen Dinge und er versucht, den Überblick zu behalten. Über sein Leben, über das Leben der seltsamen Frau, die offenbar hellsehen kann, obwohl er nicht daran glaubt, dass man das kann. Über das, was so im Dorf
getratscht wird. Und was die Frau, die seine Füße professionell pflegt und mehr als das, so erzählt. Auch die Geschichte von der Wilden Jagd, von der ihm berichtet wird und an die er nicht glauben will, weshalb auch, es ist ja nur Getratsche, denkt er. Seltsam ist nur, dass manches, das da so bei ihm landet, offenbar doch geschehen ist. Obwohl es mehr nach Krimi klingt. Aber er hört Evelina zu und auch allen anderen. Dass sein Haus dabei ist über ihm zusammenzubrechen, ist unangenehm. Langsam wird es unheimlich mit so vielen Heimlichkeiten rund um ihn. Wer will sein Haus oder wer will ihn zum Verschwinden bringen? Und was will Evelina eigentlich wirklich? Machtnix macht nix und ist immer da.

Ein guter Krimi, der eigentlich gar keiner ist oder doch nicht? Mögen sich die Leserinnen und Leser ihren eigenen Reim darauf machen, René Freund ist die Überraschung gelungen. —

Text: Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger

Transparenz: Das Rezensionsexemplar wurde dankenswerterweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Kein Honorar.