Georg Baselitz wurde als Hans-Georg Kern am 23.1.1938 in Deutschbaselitz, Sachsen geboren. In Ost-Berlin wurde er von der Akademie verwiesen, studierte in West-Berlin weiter. Die Auseinandersetzung mit diversen Kunstströmungen ließ ihn neue Wege des Ausdrucks suchen und auch finden, womit er aneckte. Er wurde dafür bekannt, dass er ab den 70er Jahren die Hängungsrichtung von Bildern vorgab, nämlich zT „auf dem Kopf“. Er ist ein Künstler, der sucht, einer der provoziert, einer, der die Kunst der Gegenwart mitgeprägt hat und einer, an dem man, wenn man sich für Gegenwartskunst interessiert, nicht vorbei kann.

Eine Chance gibt es noch bis 17. September in der Albertina, Titel der Ausstellung ist „Georg Baselitz. 100 Zeichnungen“. Hinter dem Titel verbirgt sich eine kleine Rechenaufgabe, die mit einer Schenkung von 100 Zeichnungen, Aquarellen, Gouachen von Georg Baselitz an zwei Institutionen – an die Albertina in Wien und an The Morgan Library in New York und zwar je zur Hälfte – zusammenhängt. Die Schenkung erfolgte offiziell 2022. Im Jahr davor kamen zur Auswahl in Wien die 50 Blatt aus einem Konvolut von 180 Stück. Als Kriterium für die Albertina galt, dass die Bilder bereits hier Vorhandenes ergänzen sollten (z.B. 80 Gemälde) und man in „Hängungswänden“ dachte. Die Ausstellung ehrt nun den Schenkenden zu seinem 85. Geburtstag. Im Katalog sind übrigens alle 100 Werke abgebildet, auch die von New York. Mathematikaufgabe gelöst!

Ab 1961 nannte sich Kern nach seinem Heimatort Baselitz, seit 2015 ist er österreichischer Staatsbürger und wohnt in Salzburg.

GEORG BASELITZ. 100 ZEICHNUNGEN, Albertina, bis 17. September 2023

Informationen: http://www.albertina.at