Anna Atkins. Blue Prints

Mit Texten von Rolf Sachsse, Nach einer Idee von Marion Blomeyer

Blue Prints ist ein kleines feines Buch, das die Arbeit von Frauen würdigt. Anna Atkins (1799-1871) gilt als Pionierin der Fotografie und schuf 1843 das erste „Fotobuch der Geschichte“ indem sie ihre Pflanzensammlung mit einer neuen Technik, der Cyanotypie, ablichtete. In Blue Prints wird ihre Geschichte erzählt.

Anna war die Tochter von John George Children (1777 – 1852), einem Mitglied der Royal Society of Britain, verlor früh ihre Mutter und wuchs mit der gleichaltrigen Anne Austen, später verehelichte Dixon, auf. Anna Atkins‘ Erziehung hatte einen naturwissenschaftlichen Schwerpunkt und sie war eine begabte Zeichnerin, Malerin und Grafikerin, führte deshalb für Publikationen ihres Vaters die Illustrationen aus. Ab 1835 beginnt sie ein Herbarium britischer Algen anzulegen und wird 1839 in die Botanical Society of London aufgenommen. Das zu einer Zeit in der Frauen aus wohlhabenden Familien lediglich gesellschaftliche, familiäre und häusliche Aufgaben zu erfüllen hatten. Doch Anna strebt nach mehr…

Die Cyanotypie

Als Vorläufer der Photographie gelten die Daguerrotypie, die Kalotypie und die Cyanotypie (photographischer Blaudruck, Turnbull-Blaudruck oder Ferro-prussiat-Process). Die Methode liefert auf Basis einer Eisensalzmischung Kopien mit weißen Linien auf blauem Grund.

Die von Anna Atkins produzierten Blaudrucke – zeitweise hilft ihr Freundin Anne Dixon – werden auf über 10.000 Stück geschätzt und interessieren heute auch die Kunstwelt. Die Details zu dieser Geschichte und zur Cyanotypie sind in diesem bibliophilen Buch nachzulesen und einige wunderschöne Farn- und Algenbilder zu bestaunen.

Transparenz: Ich habe dieses Buch geschenkt bekommen. Kein Honorar.

13.7.2022: Das von Marion Blomeyer gestaltete Cover erhielt den Preis von 50 Books/50 Covers 2021 AIGA/the professional association for design.