Vor den Toren Wiens Albertina Nr. 3

Die Albertina Wien hat ihren dritten Standort im niederösterreichischen Klosterneuburg, im ehemaligen Essl Museum (Architekt war ursprünglich Heinz Tesar), eröffnet. Kommendes Wochenende (13. und 14. April 2024) ist er bei freiem Eintritt von 10.00 h bis 18.00 h zu besuchen. Führungen sowie „Open Studio“ im Atelier für Kinder und Erwachsene werden ebenfalls gratis angeboten.

In Zukunft wird dieses Museum während der schönen Jahreszeit donnerstags bis sonntags von 10.00 h bis 18.00 h geöffnet sein. Heuer bis 2. November. Der Eintrittspreis für Erwachsene beträgt 9,– Euro, das Open Studio Angebot ist gratis!

Das Haus beherbergt neben den Ausstellungsräumen eine Bibliothek, Restaurierungswerkstätten, Fotoatelier, Inventarisierungsabteilung für Großformate, Tischlerei, Lager und eine Cafeteria, die künstlerisch gestaltet ist mit Mobiliar von Charles & Ray Eames und einem Bild von Karel Appel.

Gezeigt werden in Zukunft Werke der Gegenwartskunst, der Kunst nach 1945, die hier gelagert sind – mit Schwerpunktsetzung auf die Präsentation der Skulpturensammlung. Weiters befinden sich hier Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafik, Fotos, Videos, Installationen, insgesamt rund 65.000 Objekte. Zum Vergleich: die Albertina verfügt derzeit insgesamt über 1,2 Millionen Kunstwerke, erhält laufend Schenkungen oder kauft an. Einen Katalog gibt es auch. Gewichtsmäßig eine Herausforderung, der Inhalt wird online ständig erweitert werden.

Derzeit sind drei Ausstellungen in den neu adaptierten Räumlichkeiten zu besichtigen: Von Hundertwasser zu Kiefer – Vom Symbol der Freiheit zu den Schatten der Vergangenheit (eine Gegenüberstellung von Positionen österreichischer und deutscher Künstler*Innen, beginnend mit Hundertwasser und mit Maria Lassnig endend), Pop Art – The Bright Side of Life (mit Werken z.B. von Andy Warhol, Alex Katz, Roy Lichtenstein) und im obersten Geschoß Die lädierte Welt (Fritz Wotruba, Marc Quinn u.a.). Insgesamt wurden 155 Werke dafür von Constanze Malissa und Klaus Albrecht Schröder kuratiert.

Der überdimensionale Hase darf auch hier nicht fehlen. Er thront oben auf der Terrasse von der aus man das Stift gut sehen kann. Gegensätze ziehen sich bekanntlich an und die heutige Kunst baut auf dem Fundament des Vorhergewesenen.

Noch einige Fakten: Gesamtfläche 8.500 qm, davon 3.000 qm Ausstellungsflächen und 3.000 qm Lagerräume, 65.000 Werke gehören zu diesem Standort

Was das laufende Budget betrifft, will man mit einer relativ geringen Summe von 150.000,– Euro im Jahr auskommen, es ist selbst in Wien erwirtschaftet. (Eine kleine Ausstellung in der Albertina kostet vergleichsweise zwischen 80.000,– und 250.000,– Euro.) Bank Austria und der Verbund unterstützen und die Sammlung Verbund ist derzeit im Haupthaus zu sehen. Ein Deal, der angesichts der Qualität der in Wien gezeigten Arbeiten sehr in Ordnung ist. (Die Rezension ist zum 8. März erschienen.)

Informationen: Albertina Klosterneuburg im Essl Museum, bis 2. November 2024, http://www.albertina.at