Reisen ohne Ziel
Harry Martinson
Roman
Guggolz Verlag, Berlin 2017
411 Seiten
ISBN 978-3-945370-11-7
Was wir heute nur zu oft unter dem Begriff Reisen verstehen erlebte Harry Martinson ganz persönlich als eine Auseinandersetzung, wie sich die Menschheit sich im Laufe der Zeit mit ihrem innewohnenden Nomadentum oder ihre Sesshaftigkeit entwickelt hat. Er selbst hat Reisen nicht als Selbstzweck erlebt, weit weg vom heute oft dem Tourismus geopferten „Erforschen und Erleben“. Ihn trug es über die Meere als Seemann und über die Kontinente, Länder und Städte.
Mit ihm zu reisen bedeutet, wahrzunehmen, was und wie Menschen, wo auch immer er ihnen begegnet, leben, lieben, arbeiten, sterben. Ohne falsche Romantik oder Schaulust, immer nur in seiner Begleitung nomadisierend unterwegs zu sein.
Martinson erzählt nicht, er lebt und lässt uns mitleben. Immer wieder sind wir an diesem oder jenem Ort, den wir vielleicht kennen oder erst mit ihm kennenlernen.
Ein Buch, das uns mitnimmt.
1974 wird er zusammen mit Eyvind Johnsohn Nobelpreisträger für Literatur. —
Text: Birgit Meinhard-Schiebel, Präsidentin der Interessengemeinschaft pflegender Angehöriger
Transparenz: Das Belegexemplar wurde dankenswerterweise vom Verlag zur Verfügung gestellt. Kein Honorar.