Ein Buch, das sich an pflegende Angehörige wendet: Gertrud Teusen hat mit „Vom Glück und Schmerz sich um andere zu kümmern. Wie pflegende Angehörige es schaffen, auch für sich selbst zu sorgen – ganz ohne schlechtes Gewissen“ eine Anleitung für pflegende Angehörige zu einem besseren Verständnis ihrer Situation geschrieben. Wobei die Autorin „Pflege“ umfassend meint und „sich kümmern“ oder „Sorge tragen“ und „Mut machen“ inkludiert wissen möchte und auch „Angehörige“ in einem breiteren Sinn versteht. Sie unterscheidet Mitleid als statische Empfindung vom das Leid nachempfindenden Mitgefühl aus dem jener Mut hervorgehen kann, der nötig ist, um gegen Krankheit und die damit verbundenen Veränderungen zu kämpfen. Sie schildert Situationen aus Sicht des/der Betroffenen und bietet eventuelle Lösungsvorschläge für den/die Pflegende/n.
Auch hier wird das Thema Angst behandelt. Der empfohlene Umgang damit: nicht verschweigen und sie teilen. Keinesfalls sollte man sich von Angst anstecken lassen, sondern Freude in kleinen Dingen suchen und Zeit miteinander verbringen.
Ich wurde von Menschen in die Materie Angehörigenpflege eingeführt, die das schon hinter sich hatten oder mitten drin waren und mir Mut machten. Und den Rest habe ich allein herausfinden müssen, was nicht immer ganz einfach war. Es handelt sich demnach um ein Werk, das ich mir vor Jahren in meiner damaligen Situation sehr gewünscht hätte!
Eine Anmerkung noch: Das Kapitel über Pflegestufen gilt nicht für Österreich und ein Beweggrund, den Teusen für die Entscheidung pflegen zu wollen nennt, nämlich die positive Bewertung, habe ich in Österreich so leider nicht erleben dürfen: positiv ist man meiner Entscheidung nicht entgegengekommen, was meinen nicht immens großen Bekannten- und „Freundes“kreis noch um einiges dezimiert hat. Ebenso ist für pflegende Angehörige im allgemeinen, wenn sie nicht in Pflegekarenz gehen, die (beruflich-existentielle) Frage des „Danach“ noch zu klären, womit wir leider bei Gesellschaftspolitik angelangt sind.

Dass für sich selber sorgen ist leider nicht so ganz einfach – besonders jetzt in Coronazeiten nicht – dafür ist es dennoch zwingend notwendig!
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Ja richtig. Ich kann leider nur zustimmen.
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